Bienen beim Einlaufen - ein natuerlicher Weg in die Beute.

2023 - Mel Disselkoen 

 

Lange schon ist es mein Ziel, mit so wenig wie moeglich Behandlungen zu imkeren. Dahin gibt es nach meinen Nachforschungen 2 Wege: kleinzellige Bienen (z.B. resistantbees.com) oder die OTS Methode (on the spot) von Mel Disselkoen. Ich verfolge beides, moechte hier allerdings kurz auf die Arbeit Mel's mit der Biologie der Biene und der Varroa eingehen. 

Der zentrale Punkt der Methode ist der Koeniginnenableger, bei dem die Koenigin, einige Pflegebienen und die verdeckelte Brut das Hauptvolk verlassen. Daraus wird in kurzer Zeit wieder ein neues Volk, das dann einen weiteren OTS Zyklus durchlebem wird. Dies mache gerade vor der Haupttracht Raps. 

Interessant ist, was mit dem Hauptvolk passiert: es hat ca. 75% seiner Varroen verloren, es hat noch alle Flugbienen und kann die Tracht nutzen, genug juengste Brut um sich eine neue Koenigin zu ziehen und bis dahin kaum Fortpflanzungsmoeglichkeiten fuer die Varroen. Wenn dann erste Brut vor der Verdeckelung steht, stuerzen sich so viele Varroen auf die ersten Zellen, dass Wirt und Schaedling nicht ueberleben, was die Zahl der Varroen weiter reduziert. Weiter ist ein moeglicher Schwarm vorweggenommen und das Brechen der Weiselzellen gibt es nur einmal nach etwas einer Woche nach dem Ableger. 

Vor der Sommertracht (Linde) wird dieser Ableger widerholt, so dass sich die Varroenpopulation nie richtig erholen kann. 

Natuerlich ist dies eine Betriebsweise, die nicht auf die absolute Maximierung der Honigertraege abziehlt, aber die Bienen sind immer gesund, vital und werden durch die Varroa nicht ueberfordert. 

 

2022 - 7 bzw 8 Raehmchen - vom "Raehmchen Imkern" zum Zargenimkern

 

Eine der guten Erfahrungen beim Imkern mit 7 Raehmchen im Honigraum und 8 Raehmchen im Brutraum ist, dass viel weniger auseinandergerissen wird. Es ist mehr ein Imkern mit Zargen. Dies sollte den Bienen auf jeden gut gefallen. 

 

2020 - erste Erfahrungen mit dem Flachzargen Magazin.

 

Die Bienen nehmen den Beespace ernst, die zugekauften Absperrgitter haben etwas zu viel Platz aufgetragen, so dass ich alle Zargen nacharbeiten musste. Nun fuehlen sie sich anscheinend wohl: die Zwischenraeume werden nicht mehr verbaut und neue Zargen problemlos ausgebaut.

Die Flexibilitaet der Zargen ist sehr hilfreich: so konnten sich die Bienen, durch den Zargentausch im Fruehjahr, kontinuierlich nach oben  entwickeln ohne gleich in Schwarmstimmung zu kommen.

Auch die Honigraeume wurden erstaunlich schnell und gut ausgebaut, denn im ersten Jahr gibt es ja noch keine ausgebauten Waben.

 

2019 - Die neue Beute: Langstroth Flachzargen Beute

 

Um aus den Trachten, die uebermaessig durch Herbizde etc stark belastet sind, abzuwandern, war es noetig ueber eine andere Beute nachzudenken. Auch wenn das geschlossene Brutnetz ein Ideal fuer einige Imker ist (was allerdings bei Prof. Farrer schon vor vielen Jahren widerlegt wurde), habe ich mich fuer das Flachzargenmagazin mit Langstroth Raehmchen entschieden. Dieses bietet sehr viele  Vorteile, die einen schonenden Umgang mit den Bienen foerdern. Dies werde ich an anderer Stelle in der Beschreibung der Betriebsweise, die nun erst einmal ausprobiert werden muss, noch beschreiben.

 

2017 - Wesensgemaesses Imkern beginnt bei den Beduerfnissen der Bienen. Der Imker muss sich damit einrichten und imkert nicht  auf Maximalertrag. Was im Einzelnen erlaubt oder verboten ist, hat schon viele Debatten gefuellt, so dass es auch am Imker selbst liegt zu bestimmen, ob bestimmte Handlungen wesensgemaess sind.

 

Die Bienenwohnung ist ein erster Streitpunkt. Waehrend einige Imker argumentieren, dass ein geteilter Brutraum durchaus ok fuer die Bienen ist, wird man wohl davan ausgehen muessen, dass der ungeteilte Brutraum die bessere Situation fuer die Bienen ist. Auch wenn Styropor Vorteile bei Waermedaemmung hat, ist es nur schwer zu verstehen, dass diese Behausungen in potentiellem Sondermuell wirklich wesengemaesse Beuten darstellen koennen.

 

Schwierig wird es, wenn gefordert wird, dass die Bienen auf Ihrem eigenen Honig ueberwintern sollen. Dies waere z.B. bei Raps und Loewenzahnhonig nur schwer moeglich, da diese viel zu stark Kristallisieren und die Bienen im Winter darauf verhungern wuerden. Auch wenn im Herbst der Senf als Gruenduengung zum Bluehen gebracht wird, kann dies toetlich fuer den Bien sein, der den stark kristallisierenden Honig im Winter nicht aufloesen kann. Hier musss auch der wesengemaesse Imker zufuettern, da sonst das Ueberleben des Bien gefaehrdet ist. Wir versuchen die Einfuetterung mit Kraeutertees und indigenen Mikroorganismen angenehmer fuer die Bienen zu machen, so dass sie das Winterfutter leicht einlagern koennen.